Commerzbank startet Rückkauf über 1 Mrd. € bis Feb 2026. Einziehung könnte UniCredit rechnerisch über 30 % treiben. Ausschüttungspfad bis 2028 bestätigt.
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Commerzbank AG
Die Commerzbank erhält grünes Licht von EZB und Finanzagentur und startet vom 25. September 2025 bis spätestens 10. Februar 2026 ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1 Mrd. €. Das Volumen entspricht beim aktuellen Kurs rund 2,85 % des Grundkapitals.
Die erworbenen Aktien sollen „zu einem späteren Zeitpunkt“ eingezogen werden. Vorstandschefin Bettina Orlopp hatte das Vorhaben bereits im August skizziert und unterstreicht den Kurs: „Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zur Wertsteigerung.“
Die Einziehung der Rückkaufaktien könnte den Anteil des Großaktionärs UniCredit rechnerisch über 30 % heben – selbst ohne Zukäufe. Das wäre regulatorisch heikel, weil oberhalb dieser Schwelle ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre auszulösen wäre.
Für beide Seiten steigt damit der taktische Druck: Die Commerzbank treibt ihren Ausschüttungspfad voran, UniCredit muss Beteiligungsziele und Übernahmepflichten sorgfältig austarieren.
Finanzvorstand Carsten Schmitt bekräftigt die Ausschüttungspolitik: Für 2025 soll weiterhin der komplette Nettogewinn (vor Restrukturierungsaufwendungen und nach AT1-Kupons) an die Eigentümer fließen.
„Wir sind entschlossen, unseren Investoren auch künftig eine äußerst attraktive Rendite zu bieten. Deshalb planen wir, die Kapitalrückgabe bis 2028 kontinuierlich zu erhöhen“, so Schmitt. An der Börse fiel die erste Reaktion positiv aus; die Aktie legte im Tagesverlauf moderat zu.
Die BaFin stellt Fehler im OLB-Jahresabschluss 2021 fest: Unzureichende Methoden bei Einzelwertberichtigungen und Sicherheitenbewertung in der Akquisitionsfinanzierung sowie fehlende Angaben zur Bewertung von Bewertungseinheiten. Die Bank muss Prozesse und Offenlegung nachschärfen.
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KBC lotet laut Medienberichten eine Übernahme von ABN Amro aus. Die Aktie der Niederländer sprang, während KBC nachgab. Der niederländische Staat hat seinen Anteil auf rund 20 % reduziert – und erhöht damit die strategische Bewegungsfreiheit vor ABN Amros Kapitalmarkttag im November.