Die Commerzbank optimiert ihr Privatkundengeschäft: Mit angehobenen Vermögensgrenzen und einer neuen Führungsstruktur im Wealth Management und Private Banking will die Bank exklusivere Kundenbeziehungen stärken und langfristiges Wachstum sichern.

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Commerzbank AG
Die Commerzbank strukturiert ihr Privatkundengeschäft grundlegend um, um das Angebot für hochvermögende Kunden weiter zu schärfen. Basierend auf internen Informationen und einer bestätigten Anfrage der Bank werden Kundensegmentierung, Vertriebsstrukturen und Beraterfunktionen neu ausgerichtet – ein Schritt, der ab Oktober in Kraft tritt.
Im Rahmen der Umstrukturierung wird die Sparte „Wealth Management und Vermögensverwaltung“ künftig ausschließlich Privatkunden mit einem Geschäftsvolumen von über zwei Millionen Euro betreuen. Zuvor lag die Schwelle bei 500.000 Euro. Gleichzeitig wird das Segment „Private Kunden“ in drei Untereinheiten gegliedert: Ab sofort werden Kunden mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 250.000 Euro dem Private Banking zugeordnet – eine signifikante Anhebung gegenüber der bisherigen Grenze von 100.000 Euro. Diese Maßnahme soll die Qualität der Kundenbeziehungen stärken und die Serviceleistungen gezielt auf die Bedürfnisse vermögender Klienten abstimmen.
Die neue Organisationsstruktur wird von erfahrenen Führungskräften getragen. Christian Hassel, der seit 2020 als Bereichsvorstand tätig ist, übernimmt die Leitung der Vermögensverwaltungs-Einheit. Seine langjährige Erfahrung, unter anderem aus seinen Stationen bei der Sparkasse Westerwald-Sieg, Commerz Real und der Commerzbank, macht ihn zum idealen Kandidaten, um das Geschäftsfeld in eine innovative und zukunftsorientierte Richtung zu führen. Im Bereich Private Banking und Retail wird Mario Peric, bisheriger Bereichsvorstand Wealth Management & Private Banking Süd/West, die Verantwortung übernehmen. Für den Bereich Unternehmerkunden bleibt Guido Groß zuständig. Alle drei Bereichsvorstände berichten an Thomas Schaufler, dem Privat- und Unternehmenskundenvorstand der Commerzbank.
Bereits im Herbst kündigte die Commerzbank an, ihr Angebot für ultra-high-net-worth individuals (UHNWI) und Family Offices (FO) auszubauen. Im Oktober 2024 wurde diese Strategie weiter konkretisiert: Sebastian Ahlhorn wurde als Leiter des Bereichs „UHNWI & FO“ ernannt und berichtet direkt an Hassel. Diese Erweiterung unterstreicht den Ehrgeiz der Bank, sich im exklusiven Segment zu positionieren und maßgeschneiderte Dienstleistungen anzubieten.
Parallel zur operativen Neustrukturierung stehen strategische Herausforderungen an. Die Commerzbank arbeitet weiterhin daran, eine Übernahme durch Unicredit abzuwehren. Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp kündigte an, ihre Strategie auf dem anstehenden Kapitalmarkttag am 13. Februar zu präsentieren – ein Vorhaben, das auch Entlassungen und mögliche Zukäufe kleinerer Institute in Betracht zieht.
Insgesamt zielt die Neuausrichtung darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und den langfristigen Wachstumskurs zu sichern. Trotz der angehobenen Eintrittsbarrieren bleibt die Commerzbank optimistisch, dass die Fokussierung auf qualitativ hochwertige Kundenbeziehungen und spezialisierte Beratung zu einer nachhaltigen Stärkung der Marktposition führen wird.

BBVA und OpenAI schmieden eine historische Allianz: Die spanische Großbank integriert KI tief in ihre Prozesse und rollt ChatGPT Enterprise für alle 120.000 Mitarbeiter aus.

Paukenschlag im europäischen Fintech-Sektor: Mollie übernimmt den britischen Bankzahlungsspezialisten GoCardless. Durch den Zusammenschluss entsteht eine Plattform mit über 350.000 Kunden, die Karten- und Bankzahlungen integriert, um Abonnement-Modelle zu stärken und das internationale Wachstum von Händlern zu beschleunigen.

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