Commerzbank erhöht Tempo – Rekord beim operativen Ergebnis nach neun Monaten

Die Commerzbank erzielt nach neun Monaten 2025 ein operatives Rekordergebnis von 3,4 Milliarden Euro. Erträge und Provisionsüberschuss steigen, die Kostenquote sinkt. Kapitalquote bleibt stark, Aktienrückkäufe laufen. Der Ausblick für 2025 wurde bestätigt, der Zinsüberschuss höher angesetzt.

Anja Amend

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6.11.25

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8:41

Uhr

Commerzbank erhöht Tempo – Rekord beim operativen Ergebnis nach neun Monaten

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Commerzbank AG

Die Commerzbank liefert nach neun Monaten 2025 Bestwerte ab. Das operative Ergebnis steigt um 21 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, getragen von höheren Erträgen und einer sinkenden Kostenquote. Im dritten Quartal legt das operative Ergebnis um 18 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu. Trotz Restrukturierungsaufwendungen von 553 Millionen Euro bleibt der Periodengewinn mit 1,9 Milliarden Euro fast auf Vorjahresniveau. Bereinigt um die Umbaukosten erreicht der Überschuss mit 2,3 Milliarden Euro einen Rekordwert.

Erträge legen zu, Kostenquote sinkt, Risiko bleibt moderat

Die Erträge steigen in den ersten drei Quartalen um 11 Prozent auf 9 Milliarden Euro, im dritten Quartal um 7 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss wächst über alle Kundensegmente hinweg auf 3 Milliarden Euro nach neun Monaten und liegt im Quartal bei 985 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss hält sich mit 6,2 Milliarden Euro stabil, im Quartal bei rund 2 Milliarden Euro, obwohl die Leitzinsen gefallen sind.

Die Cost Income Ratio sinkt nach neun Monaten auf 56 Prozent und liegt damit bereits unter dem Jahresziel von 57 Prozent. Das Risikoergebnis bleibt mit minus 515 Millionen Euro moderat, die Quote notleidender Engagements geht auf 1,0 Prozent zurück. Die harte Kernkapitalquote beträgt 14,7 Prozent und liegt komfortabel über der regulatorischen Schwelle. Parallel läuft ein Aktienrückkauf von bis zu 1 Milliarde Euro; weitere 600 Millionen Euro sind bei EZB und Finanzagentur beantragt.

Segmente im Überblick und Ausblick

Im Firmenkundengeschäft zahlt sich höhere Kreditnachfrage aus. Das durchschnittliche Kreditvolumen steigt im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 113 Milliarden Euro, der Zinsüberschuss legt um 19 Prozent zu. Das operative Ergebnis des Segments klettert im Quartal auf 530 Millionen Euro. Bei Privat und Unternehmerkunden wächst der Provisionsüberschuss dank Wertpapiergeschäft und neuem Giropreismodell, der Zinsüberschuss steigt trotz niedrigerer Zinsen. Die polnische mBank verbessert ihr operatives Ergebnis deutlich, unterstützt von sinkenden Rechtsrisiko-Rückstellungen.

Strategisch setzt die Bank mit „Momentum“ auf mehr Kapital- und Kosteneffizienz. Ein Significant Risk Transfer im Firmenkundensegment ist umgesetzt, weitere Verbriefungen sind in Vorbereitung. Personalmaßnahmen verlaufen laut Bank sozialverträglich und im Plan. Für 2025 bestätigt das Management das Gewinnziel von rund 2,9 Milliarden Euro vor Restrukturierung. Beim Zinsüberschuss wird nun mit etwa 8,2 Milliarden Euro gerechnet, der Provisionsüberschuss soll um rund 7 Prozent wachsen. Die Bank plant, 100 Prozent des Nettoergebnisses vor Restrukturierung (nach AT1-Kupons) an die Aktionäre zurückzugeben. Für 2026 sieht sie Rückenwind durch einen höheren Zinsbeitrag und ein freundlicheres Umfeld.

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