Circula sichert sich 15 Millionen Euro – und setzt auf Mittelstand und Marge

Das Berliner Fintech Circula erhält 15 Mio. Euro frisches Kapital – mit an Bord ist Carsten Maschmeyers Alstin Capital. Das Unternehmen plant den Ausbau seiner Software für Ausgabenmanagement und strebt die Profitabilität an.

Anja Amend

Ein Beitrag von

Anja Amend

Veröffentlicht am

8.5.25

Circula sichert sich 15 Millionen Euro – und setzt auf Mittelstand und Marge

Bildnachweis:

Circula

Maschmeyer investiert, Software wächst, Kreditkarte inklusive

Die Berliner Fintech-Szene hat einen weiteren Finanzierungs-Coup vorzuweisen: Circula, Spezialist für digitales Ausgabenmanagement, erhält 15 Millionen Euro – zusammengesetzt aus zwölf Millionen Euro Eigenkapital und einem Wandeldarlehen über drei Millionen. Angeführt wird die Runde unter anderem von Alstin Capital, dem Investmentvehikel von Carsten Maschmeyer. Auch Capnamic Ventures, Peak Capital, Storm Ventures und CIBC Innovation Banking sind dabei. Das frische Kapital soll helfen, das Produktangebot zu erweitern und endlich profitabel zu werden.

Digitale Spesenabrechnung mit KI und Kreditkarte

Circula wurde 2017 von Nikolai Skatchkov und Roman Leicht gegründet – und ist kein unbeschriebenes Blatt in der deutschen Fintech-Szene. Das Unternehmen bietet eine vollautomatisierte Lösung für die Reisekosten- und Spesenabrechnung – digital, papierlos, steuerkonform. Belege werden einfach per App gescannt, KI übernimmt die Klassifizierung, Pauschalen wie Verpflegungsmehraufwand oder Kilometergeld werden automatisch berechnet.

Besonders für den deutschen Mittelstand will Circula nun attraktiver werden. Die Software integriert sich in bestehende Systeme, unterstützt neben der Buchhaltung auch steuerlich relevante Prozesse und bietet eine eigene Firmenkreditkarte. Aktuell nutzen etwa 2.800 Kunden das System, darunter prominente Namen wie Aston Martin, Datev und Securitas. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Start-ups, sondern verstärkt auf etablierten Unternehmen – ein Markt mit Wachstumspotenzial, aber auch mit besonderen Anforderungen.

Ausgabenmanagement statt Start-up-Bling

Die Finanzierung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Fintechs den Gürtel enger schnallen – auch Circula denkt nicht an schnelle Skalierung, sondern an nachhaltiges Wachstum. „Die Profitabilität steht im Fokus“, heißt es aus Unternehmenskreisen. Das neue Kapital soll in die Weiterentwicklung des Produkts fließen – insbesondere im Bereich Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits.

Circula positioniert sich zunehmend als Alternative zu traditionellen Tools wie SAP Concur oder DATEV-Reisekosten. Der USP: bessere User Experience, mobile Usability, mehr Automatisierung – und deutlich weniger Papierkram.

Fazit: Mehr als ein Tool für Belege

Circula trifft mit seinem Angebot den Nerv der Zeit: Wo CFOs nach Effizienz, Compliance und Mitarbeiterfreundlichkeit suchen, setzt das Berliner Fintech auf ein Tool, das alles vereint – von der Spesenabrechnung über die Kreditkarte bis zu steuerlich konformen Benefits. Mit 15 Millionen Euro Rückenwind und namhaften Investoren im Gepäck dürfte der nächste Wachstumsschritt nur eine Frage der Zeit sein. Vor allem, wenn der deutsche Mittelstand das Versprechen erkennt: weniger Excel, mehr Automatisierung.

Ähnliche Beiträge