Chase plant den Deutschland-Start für Q2/2026: App-basiertes Banking mit persönlichem Service, Auftakt mit Tagesgeld, Berliner Standort ab Ende 2025. Nach 2,5 Mio. UK-Kunden zielt JP Morgan auf Wachstum im hiesigen Retailmarkt.
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JP Morgan
Chase, die Retailmarke von JP Morgan, will im zweiten Quartal 2026 in Deutschland live gehen – mit einem klar digitalen Ansatz, persönlichem Service und zunächst einem Tagesgeldangebot. Ein Berliner Standort im Zentrum der Hauptstadt soll bereits bis Ende 2025 stehen und als sichtbarer Anker für den Markteintritt dienen. Für den US-Konzern ist es nach Großbritannien der zweite Vorstoß mit Chase in Europa.
Das Paket zum Start liest sich bewusst schlank: intuitives, App-basiertes Banking, „attraktive Konditionen“ und persönlicher Support. Der Auftakt mit Tagesgeldkonten ist strategisch: Es schafft Vertrauen, skaliert effizient Kundeneinlagen und ebnet den Weg für weitere Produkte. In Großbritannien hat Chase seit dem Launch 2021 rund 2,5 Mio. Kundinnen und Kunden gewonnen – ein Erfahrungswert, den der Konzern nun auf den hiesigen Markt überträgt.
„Wir sehen in Deutschland eine starke Nachfrage nach einer digitalen Bank, die auf Vertrauen, Innovation und globaler Erfahrung basiert“, erklärt Mark O’Donovan, CEO des International Consumer Banking von JPMorganChase. Der Konzern verweist zugleich auf die traditionell hohen Erwartungen deutscher Kundschaft an Stabilität und Bedienkomfort.
Historisch ist die Verbindung zur Hauptstadt kein Zufall: Schon 1924 unterhielt JP Morgan eine Repräsentanz in Berlin. Heute arbeiten mehr als 900 Mitarbeitende in Frankfurt und deutschlandweit für JP Morgan – verteilt auf Investment Banking, Commercial und Corporate Banking sowie Asset & Wealth Management.
Für Chase schafft das zwei Vorteile: eine sichtbare Präsenz in Berlin für Marke und Talentgewinnung – und ein etabliertes operatives Rückgrat in Frankfurt, um Prozesse, Risiko und Regulatorik skaliert abzuwickeln.
Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Mit fallenden Zinsen auf breiter Front nimmt der Wettbewerb um Einlagen und loyale Retailkundschaft Fahrt auf – nicht nur unter Neobanken, sondern auch zwischen internationalen Universalbanken. Erst im Juni ist BBVA mit einem gebührenfreien Girokonto in Deutschland gestartet. Chase setzt dem eine Premium-Variante des „Digital only“ entgegen: App-Erlebnis plus Großbank-Bilanz, internationale Infrastruktur und ein Serviceversprechen, das über reine Self-Service-Strecken hinausgeht. In den USA bedient Chase über 85 Mio. Kundinnen und Kunden – diese Skalenerfahrung dürfte die Produkteinführung hierzulande beschleunigen.
Der Deutschland-Start bleibt dennoch ein Marathon: Nach dem Tagesgeld dürften Zahlkonto, Karten, Spar- und Zahlungsfunktionen sowie mittel- bis langfristig Kredit- und Investmentprodukte folgen. Entscheidend wird sein, ob Chase sein Versprechen – hohe Nutzerfreundlichkeit, wettbewerbsfähige Konditionen und schnellen Support – im Alltag dauerhaft einlöst. Gelingt das, könnte der Markteintritt den Wettbewerb im Retailbanking spürbar beleben.
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