ABN Amro muss 15 Millionen Euro Strafe wegen Verstoßes gegen das Bonusverbot zahlen. Die niederländische Bank akzeptiert das Bußgeld und räumt Fehler ein.
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ABN AMRO
Die niederländische Zentralbank (DNB) hat eine Geldbuße in Höhe von 15 Millionen Euro gegen ABN Amro verhängt. Grund für diese Maßnahme ist der Verstoß gegen ein seit der Finanzkrise bestehendes Bonusverbot für Banken, die sich ganz oder teilweise in Staatsbesitz befinden. Betroffen sind dabei Boni und Gehaltserhöhungen in der zweiten Führungsebene des Kreditinstituts.
Das strikte Bonusverbot wurde ursprünglich nach der globalen Finanzkrise eingeführt, um sicherzustellen, dass staatliche Unterstützung für Banken nicht indirekt in Form von Bonuszahlungen an Mitarbeiter weitergeleitet wird. Bei ABN Amro galt die Regelung zunächst nur für die oberste Vorstandsebene, wurde jedoch 2015 ausdrücklich auf die zweite Managementebene ausgeweitet. Genau hier sieht die Zentralbank nun schwere Verstöße. Laut DNB hat ABN Amro zwischen 2016 und 2024 unzulässige Boni in Höhe von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro an sieben Führungskräfte ausgezahlt. Zudem soll eine dieser Führungskräfte verbotenerweise auch zwei Gehaltserhöhungen erhalten haben.
Besonders kritisch bewertet die Aufsicht dabei, dass ABN Amro trotz mehrerer Hinweise und einer zwischenzeitlichen Einstellung der Praxis offenbar erneut Boni vergeben hatte – ein Verhalten, das man bei einer so renommierten Bank kaum erwartet hätte.
ABN Amro reagierte umgehend auf die Vorwürfe und erklärte, die Strafe von 15 Millionen Euro zu akzeptieren. Die Bank betonte, man habe die Regelung „in gutem Glauben“ ausgelegt, räumte jedoch zugleich ein, diese Einschätzung sei rückblickend falsch gewesen. Mit einer klaren Stellungnahme signalisiert das Geldhaus nun Einsicht und verspricht eine kritische Aufarbeitung der Vorgänge.
Seit der Finanzkrise 2008 befand sich ABN Amro zwischenzeitlich vollständig im Besitz des niederländischen Staates. In den vergangenen Jahren hat die niederländische Regierung ihren Anteil sukzessive reduziert, derzeit hält der Staat noch etwa 30 Prozent der Anteile.
Auch wenn die Strafe durchaus schmerzhaft ist, könnte sie für ABN Amro die Chance bieten, einen klaren Schlussstrich unter ein heikles Kapitel zu ziehen. Die Bank dürfte nach diesem Vorfall bestrebt sein, zukünftige Compliance-Verstöße um jeden Preis zu vermeiden – nicht zuletzt, um das Vertrauen von Aufsicht und Öffentlichkeit nachhaltig zurückzugewinnen. Dass man schnell und transparent reagierte, könnte dabei helfen, den Imageschaden in Grenzen zu halten. Die Branche wird genau hinschauen, wie sich ABN Amro nach diesem Warnschuss aufstellt und ihre internen Kontrollsysteme verbessert.
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