Boerse Stuttgart startet Seturion: paneuropäische Abwicklungsplattform für tokenisierte Assets. Offene Architektur, ECB-Trials, Pilotkunden – Einsparungen von bis zu 90 %.
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Börse Stuttgart
Die Boerse Stuttgart Group schiebt den Aufbau einer europäischen Infrastruktur für digitale Wertpapiere an – mit „Seturion“, einer Blockchain-basierten Abwicklungsplattform, die grenzüberschreitend, schnell und kosteneffizient funktionieren soll. Anspruch und Richtung sind klar: weg von nationalen Inseln, hin zu einem integrierten Markt für tokenisierte Assets.
Seturion versteht sich als „erste echte paneuropäische Industrielösung“ für die Abwicklung tokenisierter Vermögenswerte. Der Zugang ist bewusst breit: Banken, Broker, klassische und digitale Handelsplätze sowie Tokenisierungsplattformen sollen sich über eine offene, modulare Architektur unkompliziert anbinden können – ohne eigene DLT-Lizenz. „Seturion ist die erste digitale paneuropäische Abwicklungsplattform für tokenisierte Assets. Mit einer wirklich offenen Architektur wollen wir die derzeitigen nationalen Silos in der Abwicklungsinfrastruktur überwinden und einen einheitlichen europäischen Kapitalmarkt in die Tat umsetzen. Deshalb haben wir Seturion als Industrielösung konzipiert: Sie steht allen Marktteilnehmern offen, und wir freuen uns darauf, Seturion gemeinsam mit ihnen aufzubauen und zu skalieren."
Die Plattform unterstützt Transaktionen auf öffentlichen wie privaten Blockchains und zielt auf Abwicklung gegen Zentralbankgeld sowie On-Chain-Geld. Damit adressiert sie einen Kernkonflikt der Tokenisierung: hohe Effizienzgewinne in der Emission versus fragmentierte, teure Abwicklung im Back-End.
Ganz aus dem Labor kommt Seturion nicht: Die Lösung wird bereits vom von der FINMA beaufsichtigten DLT-Handelssystem BX Digital genutzt; zudem war sie 2024 Teil der EZB-Blockchain-Trials mit führenden europäischen Banken. Als erste Anbindepartner dienen die hauseigenen Handelsplätze der Boerse Stuttgart Group, weitere Marktteilnehmer sollen folgen. Flankierend läuft das aufsichtsrechtliche Verfahren: Ein BaFin-Antrag unter dem DLT-Pilot-Regime ist gestellt.
Auf Managementseite ist – vorbehaltlich der Genehmigungen – ein erfahrenes Team benannt: CEO Dr. Lidia Kurt, Stellvertreter und CGO Sven Wilke, CPO Dirk Kruwinnus und CTO Samuel Bisig. Den Beirat soll Lucas Bruggeman als Chief Digital Assets Officer der Gruppe führen.
Der Nutzenversprechen ist ambitioniert – und messbar formuliert. „Mit Seturion können Marktteilnehmer in ganz Europa neue Geschäftsmöglichkeiten rund um tokenisierte Assets erschließen. Unsere Partner profitieren von erheblichen Kosteneinsparungen bei der Abwicklung von bis zu 90 Prozent. Wir haben unsere einzigartige Infrastruktur über mehrere Jahre hinweg aufgebaut. Mit Seturion skalieren wir diese Infrastruktur europaweit“, sagt Dr. Lidia Kurt.
Sollte die Plattform im Volumen skalieren und die Abwicklung über nationale Grenzen hinweg wirklich vereinheitlichen, hätte sie das Potenzial, einen fehlenden Baustein der Kapitalmarktunion zu liefern: effiziente Post-Trade-Prozesse für digitale Emissionen – und zwar dort, wo der Mehrwert entsteht, im Zusammenspiel von Emittenten, Handelsplätzen und Verwahrstellen. Die Weichen sind gestellt; nun entscheidet der Markt, ob Seturion zum Standard wird.
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