BBVA erhöht Zwischendividende – Druck im Sabadell-Übernahmekampf steigt

BBVA erhöht die Zwischendividende auf 0,32 € – Rekordniveau – und zahlt auch an Sabadell-Aktionäre, die das (genehmigte) Übernahmeangebot annehmen. Annahmefrist bis 10. Oktober; trotz höherer Offerte bleibt der Aufpreis schlank, während beide Seiten mit Dividenden um Stimmen werben.

Anja Amend

Ein Beitrag von

Anja Amend

Veröffentlicht am

30.9.25

um

10:17

Uhr

BBVA erhöht Zwischendividende – Druck im Sabadell-Übernahmekampf steigt

Bildnachweis:

BBVA

Die spanische Großbank BBVA hebt ihre Zwischendividende um 10 Prozent auf 0,32 Euro je Aktie an und setzt damit kurz vor Fristende im Sabadell-Deal ein klares Signal. Ausgezahlt werden soll am 07. November – und zwar auch an Sabadell-Aktionärinnen und -Aktionäre, die ihre Anteile in die laufende Offerte eingereicht haben, da die Zahlung nach der Abwicklung der Übernahme fällig wird. Die spanische Börsenaufsicht CNMV hat die verbesserte, nun reine Aktientausch-Offerte bereits genehmigt; die Annahmefrist endet am 10. Oktober. Aktuell bietet BBVA eine eigene Aktie für 4,8376 Sabadell-Aktien – bewertet wurde die Offerte zuletzt mit rund 17 Milliarden Euro.

„Wer bietet mehr?“ – Gegenangebote über Dividenden

Der Schritt zielt erkennbar darauf, unentschlossene Sabadell-Eigentümer zu überzeugen. Denn auch die Zielgesellschaft hat ihre Attraktivität erhöht: Sabadell stellte angesichts der TSB-Veräußerung einen außerordentlichen Dividendenvorschlag von 0,50 Euro je Aktie in Aussicht, zusätzlich zu regulären Ausschüttungen.

BBVA wiederum verweist auf seine starke Kapitalerzeugung und hatte bereits im Sommer rund 13 Milliarden Euro kurzfristig für Rückkäufe und Dividenden in Aussicht gestellt – eingebettet in einen mittel­fristigen Ausschüttungsrahmen von insgesamt 36 Milliarden Euro bis 2028. Für Investoren ist damit klar: Beide Seiten werben mit Cash-Flows, die jenseits des reinen Tauschkurses Wirkung entfalten sollen.

Schlanker Aufpreis, offenes Ergebnis

Trotz der um 10 Prozent verbesserten Konditionen bleibt der unmittelbare Aufpreis zur Markt­bewertung überschaubar – ein Punkt, den Teile des Marktes kritisch sehen. Am Tag der Ankündigung pendelten die Kurse beider Banken schwächer, was die Unsicherheit über die finale Teilnahmequote unterstreicht. Entscheidend werden neben dem relativen Preis vor allem Timing und Steuereffekte des Aktientauschs sein:

Da die Offerte vollständig in Aktien bezahlt wird, könnten sich – bei ausreichender Annahmequote – steuerliche Vorteile gegenüber einer Mischstruktur ergeben. Zugleich bleibt offen, ob das Sabadell-Board seine zuvor ablehnende Haltung revidiert.

Nächste Schritte und Terminlogik

Aktionärinnen und Aktionäre von Sabadell können ihre Stücke bis einschließlich 10. Oktober andienen. Geplant ist, die Zwischendividende am 7. November auszuschütten; sollte sich die Abwicklung verzögern, kündigte BBVA eine Zahlung binnen drei Geschäfts­tagen nach Settlement an. Damit verdichtet sich der Zeitplan: Annahme, Abwicklung, Dividendenauszahlung – alles innerhalb weniger Wochen. Für die Entscheidung der Sabadell-Eigentümer dürfte damit nicht nur der Tauschfaktor zählen, sondern auch die kurzfristige Ausschüttungsperspektive.

Ähnliche Beiträge