BBVA erhöht Offerte für Sabadell um zehn Prozent – All-Share-Gebot tax-schonend, politische Auflagen bleiben Hürde

BBVA erhöht ihr feindliches Angebot für Sabadell um zehn Prozent auf rund 17 Mrd. Euro und setzt auf ein rein aktienbasiertes, potenziell steuerbegünstigtes Gebot. Der Annahmezeitraum läuft bis 7. Oktober – politische Auflagen in Spanien könnten die Integration jedoch für Jahre bremsen.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

22.9.25

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22:54

Uhr

BBVA erhöht Offerte für Sabadell um zehn Prozent – All-Share-Gebot tax-schonend, politische Auflagen bleiben Hürde

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BBVA

Im Ringen um Banco Sabadell legt BBVA nach: Für je 4,8376 Sabadell-Aktien bietet die Großbank nun eine eigene Stammaktie und hebt damit die Bewertung um rund zehn Prozent auf etwa 17 Mrd. Euro. Die Offerte ist vollständig aktienbasiert; das kann für viele Anteilseigner steuerlich vorteilhaft sein, sofern mehr als 50 Prozent andienen. Der Annahmezeitraum läuft seit dem 8. September und soll nach aktuellem Stand am 7. Oktober enden, die Ergebnisbekanntgabe ist für Mitte Oktober vorgesehen. Zuvor hatte Sabadells Verwaltungsrat die ursprüngliche Mischung aus Aktie und 0,70 Euro Baranteil als zu niedrig zurückgewiesen.

Taktik und Tonlage: „Letzte“ Erhöhung – oder bleibt Spielraum?

Mit der Anhebung rückt BBVA seinem Ziel näher, hinter CaixaBank die Nummer 2 in Spanien zu formen – mit einer Bilanzsumme nahe einer Billion Euro. Offiziell betont die Bank, das verbesserte, rein aktienbasierte Angebot erhöhe die Attraktivität und erleichtere die Annahme. Gleichzeitig sendet BBVA das Signal, die Konditionen nun nicht noch einmal nachzuschärfen und auch Fristen nicht zu verlängern; rechtlich wäre eine weitere Anpassung bis zehn Börsentage vor Fristende möglich. Für Anleger ist damit klar: Die Taktik zielt auf Momentum – ohne die Tür für Nachkarten weit offen zu lassen.

Politische Leitplanken: Genehmigt – aber auf Abstand gehalten

Selbst bei erfolgreicher Andienung bleibt die Integration politisch eingehegt. Die spanische Regierung hat das Vorhaben zwar unter Auflagen gebilligt, schreibt aber vor, dass beide Institute für mindestens drei Jahre rechtlich getrennt, mit eigenen Vermögensmassen und eigenständiger Geschäftssteuerung weiterlaufen. Madrid betont Verbraucherschutz, Beschäftigung und KMU-Kredite; Brüssel verfolgt die Linie kritisch, verweist jedoch auf die nationalen Kompetenzen. Für BBVA erhöht das die Komplexität der Synergien – und verschiebt Werthebel zeitlich nach hinten.

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