Die BayernLB holt Ahmad Zia Hoshyarzai als neuen IT-Vorstand. Ein deutliches Signal für den digitalen Aufbruch – oder bloß der Versuch, den Anschluss nicht völlig zu verlieren?
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Die BayernLB geht in die digitale Offensive – oder besser gesagt, sie versucht, endlich Anschluss an das digitale Zeitalter zu finden. Ahmad Zia Hoshyarzai wird zum 01. Oktober 2025 neuer Vorstand für IT und Operations. Die Berufung steht zwar noch unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Bankenaufsicht, doch für die BayernLB dürfte diese Personalie ein wichtiger Schritt aus der Defensive sein.
Mit Hoshyarzai kommt ein erfahrener Banker in die Führungsetage der BayernLB. Aktuell verantwortet der 1978 geborene Manager als Geschäftsführer der deutschen Niederlassung der italienischen UniCredit-Gruppe strategische Digital- und IT-Projekte. Der Aufsichtsratsvorsitzende der BayernLB, Dr. Wolf Schumacher, verspricht sich offenbar einiges von dieser Erfahrung:
„Wir sind im Aufsichtsrat davon überzeugt, dass er die Bank mit seinen vielfältigen Erfahrungen und seiner ausgeprägten Expertise bei zentralen Herausforderungen, wie der Modernisierung der IT und der weiteren Digitalisierung entscheidend voranbringen wird.“
In der Tat ist Hoshyarzai kein Neuling in Sachen Digitalisierung. Seine bisherigen Stationen bei der UniCredit-Gruppe, unter anderem als Chief Digital & Information Officer (CDIO), zeigen klar: Der neue IT-Vorstand der BayernLB weiß, was digitale Transformation bedeutet – und welche Schwierigkeiten dabei auftreten können.
Auch BayernLB-Vorstandschef Stephan Winkelmeier zeigt sich öffentlich erfreut: „Zia bringt nicht nur umfassende fachliche Expertise mit, sondern auch wertvolle internationale Erfahrung, die uns als Team bereichern wird.“ Zwischen den Zeilen liest sich dies jedoch wie eine kleine Provokation an die eigene Bank: Denn tatsächlich hatte die BayernLB in der Vergangenheit nicht immer den Ruf, ein Vorreiter in Sachen IT und Digitalisierung zu sein.
Hoshyarzai steht nun vor einer Aufgabe, die nicht zu unterschätzen ist: Er muss die teilweise noch verkrusteten IT-Strukturen der BayernLB nicht nur modernisieren, sondern auch eine zukunftsfähige Strategie entwickeln, um die Landesbank langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Seine bisherigen Erfahrungen, auch als Wirtschaftsprüfer bei PricewaterhouseCoopers mit Schwerpunkt „Banking & Capital Market“, könnten ihm dabei durchaus von Nutzen sein.
Die BayernLB hat zuletzt viel getan, um sich als zukunftsfähige Bank zu präsentieren. Die Berufung eines ausgewiesenen Digitalexperten ins Vorstandsteam ist ein weiteres klares Signal dafür. Doch angesichts des Tempos, mit dem andere Finanzinstitute und insbesondere Fintechs auf den digitalen Wandel reagieren, könnte sich dieser Schritt bereits als verspätete Reaktion erweisen.
Ob Ahmad Zia Hoshyarzai das Zeug dazu hat, die BayernLB nicht nur auf Höhe der Zeit zu bringen, sondern ihr tatsächlich neue Impulse zu geben, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedenfalls: Der Druck auf die Führungsetage der BayernLB wird durch diese Personalie nicht geringer – im Gegenteil. Der Vorstand hat mit diesem Schritt den digitalen Anspruch der Bank deutlich erhöht, und genau daran wird man ihn künftig messen müssen.
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