Ab 2025 treten mit Basel IV neue Eigenkapitalvorschriften für Banken in Kraft. Creditreform warnt, dass Unternehmen ohne externes Bonitätsrating künftig mit höheren Kreditkosten rechnen müssen.
Bildnachweis:
Depositphotos | 6980108
Mit den neuen Eigenkapitalvorschriften, die ab 2025 unter dem Namen „Basel IV“ in Kraft treten, könnten für viele Unternehmen die Zeiten günstiger Kredite vorbei sein. Die Rating-Agentur Creditreform schlägt Alarm: Besonders Firmen ohne externes Bonitätsrating könnten durch die verschärften Anforderungen stärker zur Kasse gebeten werden.
Basel IV ist der nächste Schritt in der Regulierung des Bankensektors, der die Stabilität der Banken durch höhere Eigenkapitalanforderungen verbessern soll. Konkret geht es um den sogenannten „Output Floor“, der eine Untergrenze für die Eigenmittelanforderungen von Banken festlegt. Banken, die bisher auf interne Modelle zur Risikomessung vertraut haben, müssen künftig mehr Eigenkapital vorhalten und sich auf höhere operative Kosten einstellen. Das Resultat: Kredite könnten teurer werden, vor allem für Unternehmen, die keine externe Bonitätsbewertung vorweisen können.
Laut Creditreform sind nur etwa zehn Prozent der deutschen Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro extern bewertet. Besonders stark vertreten sind externe Ratings in der Automobilindustrie und Logistik, wo mehr als jedes vierte Unternehmen eine solche Bewertung hat. In der Chemieindustrie sind es immerhin 18 Prozent, während in anderen Branchen wie dem Baugewerbe und Kfz-Handel externe Ratings kaum vorhanden sind. Die fehlenden Ratings könnten für diese Unternehmen in Zukunft zu einem teuren Problem werden, da Banken die fehlende Transparenz durch höhere Kreditzinsen kompensieren könnten.
Warum verzichten so viele Unternehmen auf ein externes Rating? Laut Benjamin Mohr von Creditreform könnte dies an branchenspezifischen Risiken oder einer geringeren Abhängigkeit von externer Finanzierung liegen. Auch die Tatsache, dass diese Unternehmen seltener Anleihen ausgeben und somit kapitalmarktferner agieren, spielt eine Rolle. Doch mit den neuen Anforderungen von Basel IV könnte sich dies als Nachteil herausstellen.
Insgesamt steht die Wirtschaft vor einer Umbruchphase. Während Basel IV die Bankenlandschaft sicherer machen soll, müssen Unternehmen möglicherweise tiefer in die Tasche greifen, um an benötigtes Kapital zu kommen. Eine genaue Beobachtung der Entwicklungen wird entscheidend sein, um die richtigen Schritte für die Zukunft zu setzen.
Die Strategieberatung zeb stellt ihre Unternehmensspitze neu auf: Mit Thorsten Helbig und Sven Krämer übernimmt ab 2026 ein erfahrenes Führungsduo. Gemeinsam sollen sie die erfolgreiche Entwicklung des Beratungshauses weiter vorantreiben.
Morgan Stanley startet mit Festgeldangeboten auf der Plattform Raisin – und erschließt sich damit direkten Zugang zu rund einer Million deutscher Sparer. Was hinter der Partnerschaft steckt.
Die KfW beruft mit Dr. Dominik Steinkühler einen erfahrenen Finanz- und Strategieberater als neuen Leiter für Konzernentwicklung und Volkswirtschaft. Er übernimmt zentrale Aufgaben in Strategie, Nachhaltigkeit und Innovation – mit klarem Fokus auf die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands.