Ab 2025 treten mit Basel IV neue Eigenkapitalvorschriften für Banken in Kraft. Creditreform warnt, dass Unternehmen ohne externes Bonitätsrating künftig mit höheren Kreditkosten rechnen müssen.
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Mit den neuen Eigenkapitalvorschriften, die ab 2025 unter dem Namen „Basel IV“ in Kraft treten, könnten für viele Unternehmen die Zeiten günstiger Kredite vorbei sein. Die Rating-Agentur Creditreform schlägt Alarm: Besonders Firmen ohne externes Bonitätsrating könnten durch die verschärften Anforderungen stärker zur Kasse gebeten werden.
Basel IV ist der nächste Schritt in der Regulierung des Bankensektors, der die Stabilität der Banken durch höhere Eigenkapitalanforderungen verbessern soll. Konkret geht es um den sogenannten „Output Floor“, der eine Untergrenze für die Eigenmittelanforderungen von Banken festlegt. Banken, die bisher auf interne Modelle zur Risikomessung vertraut haben, müssen künftig mehr Eigenkapital vorhalten und sich auf höhere operative Kosten einstellen. Das Resultat: Kredite könnten teurer werden, vor allem für Unternehmen, die keine externe Bonitätsbewertung vorweisen können.
Laut Creditreform sind nur etwa zehn Prozent der deutschen Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro extern bewertet. Besonders stark vertreten sind externe Ratings in der Automobilindustrie und Logistik, wo mehr als jedes vierte Unternehmen eine solche Bewertung hat. In der Chemieindustrie sind es immerhin 18 Prozent, während in anderen Branchen wie dem Baugewerbe und Kfz-Handel externe Ratings kaum vorhanden sind. Die fehlenden Ratings könnten für diese Unternehmen in Zukunft zu einem teuren Problem werden, da Banken die fehlende Transparenz durch höhere Kreditzinsen kompensieren könnten.
Warum verzichten so viele Unternehmen auf ein externes Rating? Laut Benjamin Mohr von Creditreform könnte dies an branchenspezifischen Risiken oder einer geringeren Abhängigkeit von externer Finanzierung liegen. Auch die Tatsache, dass diese Unternehmen seltener Anleihen ausgeben und somit kapitalmarktferner agieren, spielt eine Rolle. Doch mit den neuen Anforderungen von Basel IV könnte sich dies als Nachteil herausstellen.
Insgesamt steht die Wirtschaft vor einer Umbruchphase. Während Basel IV die Bankenlandschaft sicherer machen soll, müssen Unternehmen möglicherweise tiefer in die Tasche greifen, um an benötigtes Kapital zu kommen. Eine genaue Beobachtung der Entwicklungen wird entscheidend sein, um die richtigen Schritte für die Zukunft zu setzen.
Die Triodos Bank stellt ihr Deutschland-Geschäft ein und erwartet 2025 Einmalkosten von 12 Mio. €. Begründet wird der Schritt mit einer fokussierten Strategie auf Märkte mit größerem Wirkungspotenzial; die Abwicklung soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Die BaFin ordnet der Varengold Bank AG nach gravierenden AML-Mängeln umfassende Nachbesserungen an und verhängt eine Geldbuße von 3,3 Mio. € sowie ein Zwangsgeld von 500.000 €. Die Bescheide sind bestands- bzw. rechtskräftig; ein Maßnahmenplan ist in Umsetzung.
Die Deutsche Bank erhält grünes Licht für einen zusätzlichen Aktienrückkauf über 250 Mio. € (Start 17. 9., Ende bis 19. 11.). Damit steigt das Rückkaufvolumen 2025 auf 1 Mrd. €; inklusive Dividende von 0,68 € je Aktie schüttet die Bank über 2,3 Mrd. € aus.