apoBank steigert im ersten Halbjahr 2025 Kredit- und Provisionsgeschäft, gewinnt Vermögensverwaltungsmandate und hält den Überschuss bei 49,5 Mio. Euro. Kapitalquoten steigen deutlich, Agenda 2025 endet planmäßig – „Primus 2028“ steht bereit.
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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat zur Jahresmitte 2025 ihre Marktposition spürbar ausgebaut und ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss stieg leicht auf 49,5 Mio. Euro (30.06.2024: 47,8 Mio. Euro).
Das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge lag – planmäßig und vor dem Hintergrund des gesunkenen Zinsniveaus – bei gut 210 Mio. Euro. Parallel stärkte die Bank erneut Rücklagen und Reserven und stellt eine attraktive Dividende für die Mitglieder in Aussicht.
Operativ legte die Bank ein hohes Tempo vor: Das Kreditneugeschäft sprang auf über 3,0 Mrd. Euro – fast 1 Mrd. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders gefragt waren Finanzierungen für Praxis- und Apothekenübernahmen sowie Immobilien. Entsprechend kletterte der Kreditbestand in der Heilberufefinanzierung auf 8,9 Mrd. Euro (31.12.2024: 8,5 Mrd. Euro), die Immobilienkredite erreichten 16,7 Mrd. Euro.
Zugleich zahlt sich der Fokus auf das mandatierte Wertpapiergeschäft aus: Die Bank gewann knapp 1 Mrd. Euro an neuen Vermögensverwaltungsgeldern; das betreute Vermögen stieg von 7,7 auf 8,5 Mrd. Euro, das Depotvolumen auf 14,4 Mrd. Euro (31.12.2024: 13,5 Mrd. Euro). Die Kundenzahl wuchs auf rund 510.000, der Zustrom neuer Mitglieder blieb robust – mehr als 1.400 traten im ersten Halbjahr bei. „Wir sind zufrieden mit unserem Halbjahresergebnis. Unsere Vermögensverwaltung boomt und bei Existenzgründungen wachsen wir. Wir sind gefragt und unsere Agenda 2025 trägt weiter Früchte: Unseren Spitzenplatz als Bank der Gesundheit haben wir in den letzten zweieinhalb Jahren Schritt für Schritt ausgebaut. Damit haben wir ein gutes Fundament für weiteres Wachstum geschaffen“, sagt Vorstandschef Matthias Schellenberg.
Trotz Gegenwinds aus dem Zinsrückgang blieb der Zinsüberschuss mit 495,9 Mio. Euro stabil (30.06.2024: 495,2 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss legte auf 95,9 Mio. Euro zu (91,3 Mio. Euro) – getragen von Vermögensverwaltung und Vorsorgeprodukten. Auf der Aufwandseite schlugen Tarif- und Projektkosten durch: Der Verwaltungsaufwand stieg auf 384,7 Mio. Euro (346,8 Mio. Euro). Die Cost-Income-Ratio bleibt mit 65,4 % unter der internen Obergrenze von 70 %.
Die Risikovorsorge für das operative Geschäft erhöhte sich – konjunkturbedingt und infolge höherer Einzelwertberichtigungen im Firmenkundenportfolio – auf -57,8 Mio. Euro (-30,3 Mio. Euro). Die Vorsorge mit Reservecharakter lag bei -36,2 Mio. Euro (-87,1 Mio. Euro) und damit unter Vorjahr, aber oberhalb der Planung. Unter dem Strich erreichte das Betriebsergebnis vor Steuern 116,5 Mio. Euro; nach Steuern resultiert der ausgewiesene Überschuss von 49,5 Mio. Euro.
Die Bilanzsumme blieb mit 51,4 Mrd. Euro stabil. Die harte Kernkapitalquote kletterte auf 21,0 %, die Gesamtkapitalquote auf 22,6 % (31.12.2024: 17,1 % bzw. 18,3 %). Finanzvorstand Dr. Christian Wiermann verweist auf die Stressresistenz: „Operativ sind wir stark. Das spiegelt sich in der lebhaften Kreditvergabe und einem starken Wertpapiergeschäft mit Kunden wider. Gleichzeitig investieren wir in weiteres Wachstum. Dass wir gut aufgestellt sind, zeigt sich auch in unserem sehr guten Ergebnis im EZB-Stresstest. Wir gehören zu den Banken in Deutschland, die am besten beim Stresstest abgeschnitten haben. Die harte, „fully-phased-in“ Kernkapitalquote beispielsweise ging im simulierten Krisenfall um nur 270 Basispunkte auf 11,0 % zurück.“
Strategisch läuft die dreijährige Agenda 2025 in die Zielgerade; das Nachfolgeprogramm „Primus 2028“ ist bereits in Vorbereitung. Im Fokus stehen der weitere Ausbau der führenden Position bei selbstständigen Heilberuflern und eine stärkere Ansprache angestellter Mediziner – beides mit Rückenwind durch ein anhaltend reges Neugeschäft und wachsende Provisionsbeiträge. Für das Gesamtjahr kalkuliert die Bank mit einer erfreulichen Ertragsentwicklung, auch wenn der Zinsrückenwind nachlassen dürfte und das Teilbetriebsergebnis unter 2024 liegen kann. Die Kombination aus Kredit- und Provisionsgeschäft soll die Lücke sichtbar schließen.
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