Die Allianz erwägt angeblich den Verkauf ihrer Tochter Allianz Global Investors – ein Schritt, der CEO Bätes Fokus auf das Kerngeschäft verstärken und den Konsolidierungsdruck in Europas Asset-Management erhöhen könnte.
Bildnachweis:
Allianz
Die Allianz plant offenbar, sich von ihrem europäischen Vermögensverwalter, Allianz Global Investors, zu trennen – möglicherweise komplett. Ein Verkauf wäre ein radikaler Schritt für den Konzern und könnte zu einer weiteren Konsolidierung in der europäischen Asset-Management-Branche führen.
Laut einem Bericht von „Reuters“, der sich auf vier Insider stützt, prüft der Versicherungsriese Allianz derzeit einen (Teil-)Verkauf von Allianz Global Investors. Mögliche Käufer könnten DWS und Amundi sein, doch keine der beiden Banken wollte sich dazu äußern. Auch die Allianz selbst schweigt zu den Gerüchten. Ein vollständiger Verkauf, so heißt es, sei ebenfalls denkbar.
Der strategische Kopf hinter der Allianz, CEO Oliver Bäte, will den Konzern in allen Bereichen wachsen sehen. Doch seine Ambitionen könnten dafür sorgen, dass Allianz Global Investors in neue Hände wechselt. Bäte strebt in jedem Geschäftssegment – von Sachversicherungen bis zur Vermögensverwaltung – nach Marktführerschaft und Wachstum. Mit einem möglichen Verkauf der Allianz-Tochter setzt Bäte diesen Kurs fort und zeigt sich auch bereit, die Kontrolle über Allianz Global Investors abzugeben. Analysten taxieren den Wert der Vermögensverwaltungssparte auf etwa vier Milliarden Euro.
Innerhalb der Allianz-Gruppe steht Allianz Global Investors, die zuletzt ein verwaltetes Vermögen von 555 Milliarden Euro verbuchte, im Schatten der US-basierten Tochtergesellschaft Pimco, die über 1,4 Billionen Euro verwaltet. Auch das Ziel einer Verjüngung des Portfolios könnte den Verkaufsüberlegungen zugrunde liegen. Während Pimco an Bord bleibt, scheinen Bäte und sein Team Allianz Global Investors zunehmend als veräußerbare „Randaktivität“ zu betrachten.
Sollte die Allianz tatsächlich verkaufen, könnte dies die europäische Asset-Management-Landschaft weiter umkrempeln. BNP Paribas, die derzeit Gespräche über eine Partnerschaft mit Axa Investment Management führt, ist nur ein Beispiel für den Konsolidierungsdruck in der Branche. Marktbeobachter sehen in einer möglichen Allianz-Transaktion weiteres Futter für Fusionsinteressierte – und das gerade in einer Zeit, in der Asset-Manager weltweit unter enormen Effizienzdruck geraten.
Ob Allianz Global Investors bald in andere Hände übergeht, bleibt ungewiss. Doch sollte der Deal zustande kommen, wäre es eine weitreichende Entscheidung, die die Allianz womöglich als Absage an die Diversifizierung in der Vermögensverwaltung verstanden wissen will.
Die DZ PRIVATBANK setzt mit der Berufung von Alexandra Schmidt-Mintgen und Frank Stuhlmüller zwei erfahrene Finanzmanager als künftige Vorstandsmitglieder ein – und stellt damit frühzeitig die Weichen für Kontinuität und Wachstum.
Die Merkur Privatbank steigert ihr Betriebsergebnis im ersten Quartal 2025 deutlich – trotz höherer Risikovorsorge. Besonders der Zinsüberschuss treibt das Ergebnis. Beim verwalteten Vermögen bleibt das Ziel ambitioniert.
Die Varengold Bank senkt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 erneut. Grund sind Rückstellungen wegen potenzieller Risiken aus Cum-Ex-Geschäften und eine laufende Sonderprüfung. Das Vorsteuerergebnis wird nun auf rund 2,1 Mio. Euro beziffert.