Das Hamburger Fintech Tomorrow baut erneut Stellen ab. Trotz ökologischer Nische und wachsender Einnahmen gelingt die Skalierung nicht – die Kundenbasis stagniert, der Druck steigt.

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Tomorrow
Es rumort erneut bei Tomorrow. Das grüne Fintech aus Hamburg, das sich seit Jahren als ökologische Alternative zu Platzhirschen wie N26 und Revolut positioniert, muss wieder einmal die Kostenbremse ziehen.
Wie aus internen Kreisen bekannt wurde und zuerst von Finanz-Szene berichtet wurde, informierte die Geschäftsleitung diese Woche das Team über eine Restrukturierung. Dabei wird es zu Stellenstreichungen kommen – wie viele Mitarbeiter konkret betroffen sind, bleibt unklar. Offiziell heißt es lediglich, man habe „eine Reorganisation für notwendig“ erachtet – trotz positiver operativer Entwicklung und wachsender Nachfrage.
Der strukturelle Engpass liegt nicht allein in der Profitabilität, sondern in der fehlenden Skalierung. Zwar gelang es Tomorrow, die Erträge 2024 von 12 auf 17 Millionen Euro zu steigern und den Verlust von neun auf drei Millionen Euro zu senken.
Doch die Kundenzahl stagniert – und das auf niedrigem Niveau. Seit Jahren pendelt sie um die Marke von 100.000. Zum Vergleich: Wettbewerber wie Revolut oder N26 verzeichnen ähnliche Zuwächse - und das innerhalb eines einzigen Quartals.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen Personal abbaut. Bereits 2022 hatte das Fintech angesichts der damaligen Funding-Krise rund 20 Stellen gestrichen. Die aktuelle Maßnahme zeigt: Die strukturellen Herausforderungen bleiben – selbst wenn das Geschäftsmodell operativ besser funktioniert als in der Vergangenheit.
Tomorrow steht damit exemplarisch für eine neue Realität vieler Fintechs: Die Zeiten, in denen Investoren ohne Rücksicht auf Verluste auf schnelles Wachstum setzten, sind vorbei. Heute zählt Effizienz – und eine überzeugende Antwort auf die Frage, wie aus einer Nische ein tragfähiges Geschäftsmodell werden kann.

Die Deutsche Bank plant eine signifikante Erhöhung der Bezüge für Chefaufseher Alexander Wynaendts auf 1,4 Millionen Euro. Der Schritt soll das Gremium international wettbewerbsfähig halten und unterstreicht den globalen Anspruch des Instituts.

Die UBS schärft ihr Profil: Um die Effizienz nach der Credit-Suisse-Integration zu steigern, plant die Schweizer Großbank bis 2027 den Abbau von weiteren 10.000 Stellen. CEO Sergio Ermotti treibt den Umbau voran, um die Kosten-Ertrags-Quote auf internationales Niveau zu senken und an der Börse wieder Boden gutzumachen.