Paukenschlag bei N26: Die Neobank holt sich ein Schwergewicht der traditionellen Bankenwelt an die Spitze. Mike Dargan, derzeit Technologie- und Operativ-Vorstand der UBS, übernimmt im April 2026 den CEO-Posten von Mitgründer Maximilian Tayenthal und Marcus W. Mosen.

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Die Neobank N26 hat einen Führungswechsel angekündigt, der den nächsten Entwicklungsschritt des Unternehmens prägen soll. Der Aufsichtsrat ernannte Mike Dargan, derzeit Vorstandsmitglied der UBS Group AG, zum neuen Chief Executive Officer der N26 Bank SE sowie der N26 SE. Dargan soll sein Amt Anfang April 2026 antreten, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Finanzaufsicht BaFin.
Er folgt damit auf Mitgründer Maximilian Tayenthal sowie auf Marcus W. Mosen, der zuletzt als Co-CEO fungierte. Der Wechsel kommt zu einem Zeitpunkt, an dem N26 nach einer Phase der Konsolidierung und regulatorischen Fokussierung wieder stärker auf Wachstum und Skalierung setzt.
Mike Dargan bringt mehr als 25 Jahre Führungserfahrung in internationalen Banken und Finanzdienstleistern mit. Zuletzt verantwortete er bei der UBS als Group Chief Operations and Technology Officer zentrale globale Digitalisierungs- und Transformationsprogramme. Sein Schwerpunkt lag dabei auf technologischen Lösungen, die messbar zur Verbesserung des Kundenerlebnisses beitragen.
Vor seinem Wechsel zur UBS im Jahr 2016 war Dargan unter anderem als Chief Information Officer für Corporate und Institutional Banking bei der Standard Chartered Bank in Singapur tätig. Zudem arbeitete er als Managing Director und Head of Corporate Strategy bei Merrill Lynch in Asien und Europa. Seine Karriere begann er bei der Strategieberatung Oliver Wyman, wo er zuletzt als Head of Corporate and Institutional Banking for Asia Pacific tätig war.
Dargan selbst blickt mit hohen Erwartungen auf seine neue Aufgabe:
„Ich freue mich sehr, dieses neue Kapitel in meiner beruflichen Laufbahn zu beginnen. Finanzdienstleistungen sind das Herzstück jeder Gesellschaft und ich setze mich mit Leidenschaft dafür ein, Vertrauen zu gewährleisten und exzellente Kundenergebnisse für eine vollständig digitale Bank zu gewährleisten. Für mich beginnt damit etwas Neues – eine spannende Chance, eine innovative Bank und ein frisches Geschäftsmodell. N26 ist Vorreiter im Bereich Digital Banking, mit einer soliden Grundlage und einer zukunftsorientierten Strategie, und ich freue mich darauf, mit dem Team zusammenzuarbeiten, um die nächste Phase seiner Entwicklung mitzugestalten.”
Auch Mitgründer Maximilian Tayenthal ordnet den Schritt strategisch ein:
„Valentin Stalf und ich haben N26 im Jahr 2013 mit der Vision gegründet, Banking zum Besseren zu verändern. Im letzten Jahrzehnt hat N26 genau das erreicht und ist heute führend im digitalen Banking in Europa. Mit Blick auf das vor uns liegende Jahrzehnt trete ich zuversichtlich zurück, um N26 in die äußerst kompetenten Hände von Mike zu legen. Mit seiner umfassenden Erfahrung an der Schnittstelle von Banking, Technologie und digitaler Transformation steht er voll und ganz hinter der Vision von N26. Das macht ihn zur idealen Besetzung, um N26 in die nächste Entwicklungsphase zu führen.”
Aufsichtsratschef Dr. Andreas Dombret betont ebenfalls die Bedeutung der Personalie:
„In meinen ersten Monaten bei N26 habe ich bereits großen Respekt vor dem Engagement des N26-Teams entwickelt. Dazu gehören insbesondere die Vision und Ambition der beiden Gründer. Ich möchte Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf für das solide Fundament danken, das sie geschaffen haben, und Marcus W. Mosen für seine Unterstützung und sein Engagement als interimistischer Co-CEO. Wir alle sind nun hocherfreut, Mike Dargan als neuen CEO von N26 begrüßen zu dürfen, um auf diesem Fundament aufzubauen. Mike bringt umfassendes Branchenwissen, starke Führungskompetenzen und eine klare Vision für die zukünftige Entwicklung von N26 in diese neue Phase des Unternehmens ein.”
Mit der Ernennung eines erfahrenen Großbank-Managers setzt N26 bewusst auf Führungserfahrung und operative Exzellenz. In einem zunehmend regulierten und wettbewerbsintensiven Marktumfeld soll Dargan die digitale DNA der Bank mit stabilen Prozessen, technologischer Skalierung und weiterem Vertrauensaufbau verbinden. Der Wechsel an der Spitze markiert damit weniger einen Bruch als vielmehr den Übergang von der Gründerphase in eine neue, reifere Wachstumsstufe.

Rückschlag für N26: Die BaFin greift hart durch und bestellt erneut einen Sonderbeauftragten. Wegen gravierender Mängel in der Geschäftsorganisation verhängt die Aufsicht zudem höhere Eigenmittelanforderungen und untersagt das Neugeschäft mit Hypotheken in den Niederlanden.

Historischer Wechsel bei der LBBW: Ab April 2026 führt mit Gabriele Kellermann erstmals eine Frau den Aufsichtsrat von Deutschlands größter Landesbank. Sie folgt auf den langjährigen Vorsitzenden Christian Brand, womit das Institut auf eine interne Lösung und Kontinuität setzt.