Die Deutsche Börse Group und die US-Krypto-Börse Kraken vereinbaren eine strategische Partnerschaft. Ziel ist die Verknüpfung von traditioneller Finanzinfrastruktur und digitalen Assets – vom Devisenhandel via 360T bis hin zu tokenisierten Wertpapieren.

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Deutsche Börse Group
Es ist ein Handschlag zwischen der alten und der neuen Finanzwelt, der in dieser Dimension selten vorkommt. Die Deutsche Börse Group, der Schwergewichtler der europäischen Marktinfrastruktur, und Kraken, eine der ältesten und liquidesten Krypto-Börsen aus den USA, bündeln ihre Kräfte. In einer strategischen Partnerschaft wollen die beiden ungleichen Akteure ihre Ökosysteme verschmelzen und damit einen integrierten Zugang zu traditionellen und digitalen Vermögenswerten schaffen.
Die Kooperation, die Frankfurt am Main mit Cheyenne im US-Bundesstaat Wyoming verbindet, zielt darauf ab, die regulatorische Verlässlichkeit des deutschen Börsenbetreibers mit der technologischen Expertise des Krypto-Pioniers zu kombinieren. Das Mandat ist breit gefächert: Die Zusammenarbeit erstreckt sich über Handel, Verwahrung und Abwicklung bis hin zum Sicherheitenmanagement.
Der Startschuss für die operative Zusammenarbeit fällt im Devisenhandel, einem der liquidesten Märkte der Welt. In der ersten Phase wird Kraken direkt an 360T angebunden. Die Tochtergesellschaft der Deutschen Börse ist eine der führenden globalen Plattformen für den Devisenhandel (FX).
Für die institutionellen Kunden von Kraken bedeutet dies einen direkten Zugang zu FX-Liquidität in Bankenqualität. Die Effizienz der sogenannten „Fiat-On- und Off-Ramps“ – also der Schnittstellen, an denen herkömmliches Geld in Krypto getauscht wird und umgekehrt – dürfte sich dadurch massiv verbessern. Institutionelle Investoren erhalten so Ausführungsqualitäten, die sie aus dem klassischen Interbankenmarkt gewohnt sind, nun aber für ihre Krypto-Strategien nutzen können.
Arjun Sethi, Co-CEO von Kraken, sieht darin ein Fundament für künftige Marktentwicklungen: „Unsere Partnerschaft mit der Deutschen Börse Group zeigt, was passiert, wenn zwei auf Skalierbarkeit und Vertrauen ausgelegte Infrastrukturen aufeinandertreffen. Durch die Verknüpfung traditioneller und digitaler Märkte über eine Vielzahl von Anlageklassen hinweg schaffen wir eine solide Grundlage für die nächste Generation von Finanzinnovationen, die sich durch Effizienz, Offenheit und Kundenzugang auszeichnet.“
Die Ambitionen der Partner reichen jedoch weit über das reine Währungsgeschäft hinaus. Ein Kernstück der Strategie ist die Nutzung von Kraken Embed. Diese Technologie soll es Banken und Fintechs im Netzwerk der Deutschen Börse ermöglichen, ihren eigenen Kunden Krypto-Dienstleistungen als White-Label-Lösung anzubieten – sicher und konform mit den strengen europäischen Regularien.
Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen planen die Partner zudem einen Vorstoß in den Derivate-Markt. So sollen an der Eurex gelistete Produkte künftig auch auf Kraken handelbar sein, was den Zugang zu Europas führendem Terminmarkt für Krypto-Trader öffnet. Umgekehrt erhalten Kunden der Deutschen Börse Zugang zum Krypto-Handel über die Kraken-Börse sowie über Crypto Finance, die spezialisierte Digital-Asset-Tochter der Deutschen Börse. Die Verwahrung soll dabei sicher über Clearstream abgewickelt werden.
Auch das Zukunftsthema Tokenisierung steht auf der Agenda. Gemeinsam will man das Angebot an tokenisierten Aktien in das Ökosystem von 360X integrieren und bei Clearstream verwahrte Wertpapiere in tokenisierter Form dem globalen Kraken-Kundenstamm zugänglich machen.
Stephan Leithner, CEO der Deutschen Börse Group, ordnet den Deal strategisch ein:
„Die Partnerschaft mit Kraken passt strategisch hervorragend zur Deutschen Börse Group. Sie unterstreicht unser kontinuierliches Engagement, die Zukunft der Finanzmärkte zu gestalten, indem wir das Vertrauen und die Integrität unserer regulierten Infrastruktur mit der Innovationskraft des Ökosystems für digitale Vermögenswerte verbinden.“
Leithner betont zudem den institutionellen Fokus: „Über unsere gesamte Wertschöpfungskette hinweg wird diese Partnerschaft unsere Angebote für institutionelle Kunden im Zeitalter der digitalen Vermögenswerte weiter verbessern und den Weg für digitale Kapitalmärkte ebnen.“ Damit positioniert sich die Deutsche Börse einmal mehr als Vorreiter unter den etablierten Marktbetreibern, wenn es darum geht, die Blockchain-Technologie aus der Nische in den Mainstream der Hochfinanz zu holen.

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