Nach dem Preisrutsch im Jahr 2024 stabilisiert sich der Markt für Wohnimmobilien. LBS und Sparkassen erwarten für 2025 eine leicht steigende Nachfrage bei weitgehend stabilen Preisen – mit regionalen Unterschieden.
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Der Immobilienmarkt in Deutschland sendet vorsichtige Signale der Erholung. Nach einem deutlichen Preisverfall im Jahr 2024 scheint die Talfahrt zumindest gebremst. Laut dem aktuellen LBS-Preisspiegel und dem Immobilienbarometer 2025 ist die Talsohle erreicht: Gebrauchte Einfamilienhäuser verbilligten sich im Frühjahr 2025 im Bundesdurchschnitt nur noch um 2,1 Prozent – im Vorjahr waren es noch mehr als 11 Prozent gewesen. Reihenhäuser im Bestand gelten bereits wieder als preisstabil.
Auch im Neubausegment zeigt sich ein differenziertes Bild: Während neue Eigentumswohnungen im Schnitt um 2,3 Prozent teurer wurden, gingen die Preise für neue Reihenhäuser um 2,8 Prozent zurück. Die Baulandpreise sanken um 3,5 Prozent, allerdings mit deutlich abgeschwächtem Tempo im Vergleich zum Vorjahr.
Im bundesweiten Mittel erwartet die Mehrheit der befragten Immobilienexperten bis zum Jahresende eine weitgehend stabile Preisentwicklung – mit einer minimalen durchschnittlichen Veränderung von +0,2 Prozent. Dabei zeigen sich jedoch weiterhin regionale Unterschiede:
Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von über 400 Immobilienfachleuten aus LBS- und Sparkassenverbünden in ganz Deutschland.
Trotz der leichten Markterholung mahnt LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann zur Realitätsnähe:
„Die leichte Belebung der Nachfrage sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Eigentumsbildung unter den aktuellen Bedingungen immer noch ein Kraftakt ist, den zu viele Erwerbswillige nicht stemmen können.“
Vor allem der weiterhin hohe Eigenkapitalbedarf stellt für viele Haushalte eine große Hürde dar – insbesondere da die durch den Zinsanstieg ausgelösten Preisrückgänge bereits wieder auslaufen. Guthmann fordert deshalb mehr staatliche Unterstützung für den Erwerb von Wohneigentum. Ein Umzug in eine eigene Immobilie könne schließlich eine Kettenreaktion auf dem Wohnungsmarkt auslösen – am Ende mit einer frei werdenden Mietwohnung, die den angespannten Markt entlastet.
Der Markt für Wohnimmobilien zeigt erste Zeichen der Normalisierung. Die Nachfrage zieht langsam an, die Preise bleiben – zumindest im Bestand – weitgehend stabil. Doch damit die Eigentumsbildung nicht zum Privileg Weniger wird, braucht es politische Impulse. Die Wohnimmobilie als Teil der Altersvorsorge bleibt attraktiv – aber längst kein Selbstläufer mehr.
Quelle: LBS und Sparkasse
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