Crédit Agricole hat nach Angaben von Reuters in den vergangenen Wochen mit der italienischen Regierung über Bedingungen einer möglichen Kombination ihrer Italien-Tochter mit Banco BPM gesprochen.
Der Pariser Konzern hatte im Juli die Genehmigung beantragt, seine Beteiligung an BPM auf bis zu 29,9 Prozent auszubauen – und seine ökonomische Position bereits mittels Derivaten auf etwas über 20 Prozent erhöht.
Die Gespräche mit Rom zielen dem Vernehmen nach auf Garantien für den Mittelstandskredit und auf den Schutz des Fondshauses Anima, das BPM Anfang des Jahres übernommen hat. Der Wirtschaftsminister stellte klar, politisch gebe es keine Vorbehalte – die „golden powers“ zum Schutz strategischer Güter würden aber angewandt.
BPM hatte erst im Juli ein Übernahmevorhaben durch UniCredit abgeschüttelt und prüft seither zwei Pfade: eine Annäherung an Crédit Agricole Italia, heute größter BPM-Investor, oder eine Fusion mit Monte dei Paschi di Siena (MPS), an der BPM eine Minderheitsbeteiligung hält.
Derzeit scheint MPS durch den laufenden Erwerb von Mediobanca allerdings gebunden – ein Umstand, der Crédit Agricole taktisch in die Karten spielen könnte. Für Rom steht neben Wettbewerb und Kreditversorgung auch der Schutz des nationalen Sparvermögens (Anima) im Lastenheft einer möglichen Genehmigung.
Ein Zusammenschluss würde die Konsolidierung des italienischen Bankensektors weiter beschleunigen – und einen dritten starken Pol neben Intesa Sanpaolo und UniCredit formen. Entscheidend wird, ob Crédit Agricole die geforderten Zusagen zu Kreditverfügbarkeit für KMU, zur Rolle von Anima sowie zu Beschäftigung und Governance so konkret hinterlegt, dass Rom die „golden powers“ zugunsten eines Deals ausübt. Solange die Parameter offen sind, bleibt die Option auf dem Tisch – aber nicht ausgemacht.

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