Rechtliche Professionalisierung: Frankfurt International Bank ernennt Ali Günes zum ersten Chefjuristen

Die Frankfurt International Bank (FIB) professionalisiert ihre Strukturen nach Erhalt der Vollbanklizenz und schafft erstmals die Position des Head of Legal. Ali Günes (36), zuvor bei Linklaters, übernimmt die Leitung der Rechtsabteilung, um die Expansion im Exportfinanzierungs- und Girogeschäft juristisch abzusichern.

Harry Dörsam

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Harry Dörsam

Veröffentlicht am

5.12.25

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10:16

Uhr

Rechtliche Professionalisierung: Frankfurt International Bank ernennt Ali Günes zum ersten Chefjuristen

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Frankfurt International Bank

Die Frankfurt International Bank (FIB) setzt ihren Wachstumskurs fort und stärkt ihr internes Kontroll- und Beratungsgerüst. Nur wenige Monate nach dem Erhalt der Vollbanklizenz im September 2024 hat das Institut eine Schlüsselposition neu geschaffen und besetzt: Ali Günes (36) ist der erste „Head of Legal“ in der noch jungen Geschichte der Spezialbank.

Der Jurist wechselte Anfang November an den Main und bringt die Erfahrung einer der renommiertesten Großkanzleien mit. Zuvor war er im Finanzregulierungsteam von Linklaters tätig, wo er von Mai 2023 bis August 2025 wertvolle Expertise im aufsichtsrechtlichen Maschinenraum sammelte.

Aufbauarbeit für das operative Geschäft

Mit der Schaffung der Position reagiert die FIB auf die gestiegene Komplexität ihres Geschäftsmodells. Günes, der direkt an den Vorstand berichtet, übernimmt ein breites Aufgabenspektrum, das typisch für den Aufbau einer Inhouse-Abteilung ist. Neben der klassischen Beratung des Vorstands und der Fachbereiche in bankaufsichtsrechtlichen Fragen fallen auch das Datenschutz- und Arbeitsrecht in sein Ressort.

Ein wesentlicher Teil seiner Aufgabe wird die Steuerung externer Kanzleien sein – eine Schnittstelle, die effizientes Kosten- und Qualitätsmanagement erfordert. Zudem soll er die Governance-Strukturen festigen, indem er eng mit den Abteilungen Compliance und Risikomanagement interagiert. Unterstützt wird Günes dabei von einem weiteren Volljuristen, womit das interne Legal-Team zunächst als schlagkräftiges Duo startet.

Vollbank-Status treibt Expansion voran

Der Zeitpunkt der Personalie ist strategisch gewählt. Die FIB, die erst im Februar 2022 gegründet wurde, hat sich als Nischenplayer positioniert. Ihr Fokus liegt auf „Small-Ticket“-Exportfinanzierungen für den deutschen Mittelstand (Volumina bis 10 Millionen Euro) sowie auf Sperrkonten für internationale Studierende.

Nachdem die Bank im September 2024 den regulatorischen Ritterschlag in Form der Vollbanklizenz erhielt – beraten von der Kanzlei Schalast & Partner –, stehen nun neue Produkte auf der Agenda. Günes soll insbesondere die geplante Einführung von Girokonten rechtlich begleiten und die Vertrags- sowie Dokumentationsprozesse professionalisieren. Damit rüstet sich die FIB personell, um den Schritt vom spezialisierten Finanzierer zur breiter aufgestellten Geschäftsbank juristisch sauber zu vollziehen.

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