Die Generali Deutschland bläst zum Angriff im B2B-Sektor: Mit der Schaffung eines eigenen Vorstandsressorts für Firmenkunden und der Verpflichtung von Dr. Feriha Zingal-Krpanić (ehemals Ergo) setzt der Versicherer ab Januar 2026 auf massive Expansion im Gewerbegeschäft.

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Generali Deutschland
Die Generali Deutschland Versicherung AG sendet ein deutliches Signal an den Wettbewerb und richtet den strategischen Fokus neu aus. Der Münchner Versicherer will sein Gewicht im lukrativen, aber hart umkämpften Firmen- und Gewerbekundengeschäft deutlich erhöhen. Um diesem Anspruch den nötigen organisatorischen Unterbau zu verleihen, erweitert das Unternehmen seine Führungsriege: Zum 1. Januar 2026 wird ein eigens geschaffenes Vorstandsressort für Firmenkunden etabliert.
Für die Besetzung dieser Schlüsselposition ist der Generali ein Coup gelungen. Mit Dr. Feriha Zingal-Krpanić (43) wechselt eine ausgewiesene Expertin von der Konkurrenz nach München. Die Managerin bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch tiefgreifende Expertise in der Schaden- und Unfallversicherung mit, die für das gewerbliche Risikomanagement essenziell ist.
Der Werdegang von Zingal-Krpanić liest sich wie eine Blaupause für höhere Aufgaben in der Assekuranz. Zuletzt verantwortete sie als Vorständin bei der Ergo Versicherung AG das Privatkundengeschäft. Dass sie nun bei der Generali das Firmenkundensegment übernimmt, zeugt von ihrer breiten fachlichen Aufstellung. Vor ihrer Zeit bei der Ergo sammelte sie Führungserfahrung beim Axa Konzern, unter anderem als Geschäftsfeldleiterin für die Unfallversicherung.
Mit diesem Hintergrund vereint sie das Verständnis für großvolumige Portfolios mit der notwendigen Vertriebsorientierung – eine Kombination, die für die Wachstumspläne der Generali entscheidend sein dürfte.
Die Schaffung des neuen Ressorts ist mehr als eine reine Personalie; sie ist ein strategisches Statement. Die Generali Deutschland unterstreicht damit ihr Ziel, im Firmen- und Gewerbekundengeschäft nachhaltig Marktanteile zu gewinnen. Ein zentraler Hebel hierfür bleibt die enge Verzahnung mit dem exklusiven Vertriebspartner, der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).
Der Plan sieht vor, gemeinsam innovative Konzepte und Services zu entwickeln, die spezifisch auf die komplexen Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind. Von der klassischen Absicherung betrieblicher Risiken bis hin zu Vorsorgelösungen will die Generali ihre Palette an maßgeschneiderten Lösungen erweitern. Damit sollen nicht nur bestehende Kundenbeziehungen vertieft, sondern vor allem neue Firmenkunden in einem Markt gewonnen werden, in dem persönliche Beratung nach wie vor ein hohes Gut ist.
In der Konzernzentrale zeigt man sich überzeugt, mit der neuen Struktur und Personalie die Weichen richtig gestellt zu haben. Roland Stoffels, der Vorstandsvorsitzende der Generali Deutschland Versicherung AG, kommentiert den Neuzugang mit großen Erwartungen an die künftige Marktdurchdringung:
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Dr. Feriha Zingal-Krpanić eine erfahrene Branchenkennerin und Expertin für unsere Schaden- und Unfallversicherung gewinnen konnten. Gemeinsam mit unserem langjährigen, exklusiven Partner, der Deutschen Vermögensberatung, wollen wir das Firmen- und Gewerbekundengeschäft nachhaltig ausbauen. Dr. Feriha Zingal-Krpanić wird die Positionierung der Generali Deutschland Versicherung als Firmenkundenversicherer weiter stärken. Für ihre zukünftigen Aufgaben wünsche ich ihr viel Erfolg und gutes Gelingen.“
Mit diesem Schritt positioniert sich die Generali klar: Das Privatkundengeschäft bleibt das Fundament, doch das Wachstum der Zukunft soll verstärkt aus dem Firmenkundensegment kommen.

Führungswechsel beim Spitzenverband der öffentlichen Banken: Helaba-Chef Thomas Groß wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des VÖB gewählt. Er folgt auf Eckhard Forst und bildet künftig gemeinsam mit dem neuen Vizepräsidenten Erk Westermann-Lammers die Doppelspitze, um die Rolle der Institute bei der wirtschaftlichen Transformation zu schärfen.

Aufatmen in Frankfurt: Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stuft die Deutsche Bank in ihrer Systemrelevanz herab. Das Institut rutscht in die niedrigste Risikokategorie der weltweit wichtigsten Banken, wodurch die Kapitalanforderungen ab 2027 sinken. Während US-amerikanische und chinesische Konkurrenten höhere Puffer aufbauen müssen, gewinnt der deutsche Marktführer wertvollen finanziellen Spielraum.

Strategiewechsel beim Plattform-Riesen: Nach einer jahrelangen Einkaufstour prüft die FNZ Group offenbar den Verkauf ihrer deutschen Depotbanksparte. Unter der Ägide der neuen CEO Blythe Masters rückt die Kapitaleffizienz in den Fokus. Ein Deal für den Marktführer, der zuletzt Ebase und die Fondsdepot Bank integrierte, könnte ein Volumen von über 500 Millionen Euro erreichen.