Führungswechsel beim Spitzenverband der öffentlichen Banken: Helaba-Chef Thomas Groß wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des VÖB gewählt. Er folgt auf Eckhard Forst und bildet künftig gemeinsam mit dem neuen Vizepräsidenten Erk Westermann-Lammers die Doppelspitze, um die Rolle der Institute bei der wirtschaftlichen Transformation zu schärfen.

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Helaba
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) hat die Weichen für die kommenden Jahre gestellt und seine Führungsspitze neu formiert. Mit einem klaren Vertrauensbeweis wählte die Mitgliederversammlung am Donnerstag Thomas Groß, den Vorstandsvorsitzenden der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), einstimmig zum neuen Präsidenten.
Damit rückt ein Schwergewicht aus der Finanzmetropole Frankfurt an die Spitze des einflussreichen Lobbyverbands, der die Interessen der Landesbanken, Förderinstitute sowie der DekaBank vertritt. Groß tritt ein Erbe an, das in Zeiten ökonomischer Umbrüche von hoher strategischer Relevanz ist.
Der Wechsel an der Verbandsspitze markiert das Ende einer Ära. Groß folgt auf Eckhard Forst, den Chef der NRW.Bank, der das Amt seit 2019 mit ruhiger Hand und politischem Gespür geführt hatte. Forst, der Ende Januar 2026 in den Ruhestand gehen wird, wurde für seine Verdienste von den Mitgliedern gewürdigt und zum Ehrenmitglied des VÖB ernannt.
Die Neuaufstellung des Präsidiums spiegelt die Vielfalt der öffentlichen Bankenlandschaft wider. Als neuer Vizepräsident steht Groß künftig Erk Westermann-Lammers zur Seite. Der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) übernimmt das Amt von Rainer Neske, dem Chef der LBBW. Mit dieser Konstellation – ein Landesbank-Chef an der Spitze, flankiert von einem Vertreter der Förderbanken – ist der Verband für die dreijährige Amtszeit breit aufgestellt.
In seiner Antrittsrede ließ Thomas Groß keinen Zweifel daran, wo er den Fokus seiner Präsidentschaft sieht: in der aktiven Gestaltung des wirtschaftlichen Wandels.
”Den öffentlichen Banken kommt für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine besondere Rolle zu”, betonte der neue VÖB-Präsident.
Groß definierte die Mitgliedsinstitute als die entscheidenden "Finanzierungspartner in der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft". Das Ziel sei klar: Deutschland zukunftsfähig zu machen. Diese Aussage ist mehr als rhetorisches Pflichtprogramm; sie ist ein selbstbewusster Anspruch der öffentlichen Banken, die sich traditionell als Rückgrat der Unternehmensfinanzierung und der regionalen Wirtschaftsförderung verstehen.
In einer Zeit, in der hohe Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz getätigt werden müssen, positioniert sich der VÖB unter neuer Führung als unverzichtbarer Akteur, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Für Thomas Groß bietet das neue Amt die Bühne, die Interessen der öffentlichen Institute in Berlin noch hörbarer zu vertreten.

Aufatmen in Frankfurt: Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stuft die Deutsche Bank in ihrer Systemrelevanz herab. Das Institut rutscht in die niedrigste Risikokategorie der weltweit wichtigsten Banken, wodurch die Kapitalanforderungen ab 2027 sinken. Während US-amerikanische und chinesische Konkurrenten höhere Puffer aufbauen müssen, gewinnt der deutsche Marktführer wertvollen finanziellen Spielraum.

Die Generali Deutschland bläst zum Angriff im B2B-Sektor: Mit der Schaffung eines eigenen Vorstandsressorts für Firmenkunden und der Verpflichtung von Dr. Feriha Zingal-Krpanić (ehemals Ergo) setzt der Versicherer ab Januar 2026 auf massive Expansion im Gewerbegeschäft.

Strategiewechsel beim Plattform-Riesen: Nach einer jahrelangen Einkaufstour prüft die FNZ Group offenbar den Verkauf ihrer deutschen Depotbanksparte. Unter der Ägide der neuen CEO Blythe Masters rückt die Kapitaleffizienz in den Fokus. Ein Deal für den Marktführer, der zuletzt Ebase und die Fondsdepot Bank integrierte, könnte ein Volumen von über 500 Millionen Euro erreichen.